einige Erläuterungen
Sonnet[1]
(aus einem gröseren Ganzen.)













[104]

  Wie schwarz die Nacht; wie nah der Schlaf dem Tode?
Wie höllenab die Traumgedanken gingen? – :
Ich weis, das halberwachte Töne ringen
Sich aufzuschwingen, gleich dem Morgenrothe,

  Das, lichtgebährend wo Verwolkung drohte,
Zum hohen Schwan wird, des[D] schneeweise Schwingen
Weit über glut=ergosne Flut hindringen: –
O, Bild der Kraft! verjüngter Unschuld Bote!

  Steh, schwebe, fleug, gewiegt auf wonnigen
Klangwogen hoch in Sanges Offenbarheit;
Im eignen Wollaut ende mit Vollendung:

  Leucht‘ auf o Licht im morgensonnigen
Ja, werde Sonne du, ja werde Klarheit;
O werde Glanz, o Glanz erlisch in Blendung!


Karl Friedrich Wildenhain.






1erschien als:

Beylage A. zu Kleinmeistereyen No II.



Isis: oder encyclopädische Zeitung / hrsg. von Lorenz Oken. - Leipzig : Brockhaus, 1820. Sp. 103f.


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