Vorgehensweise bei der Datenermittlung




Ausgangspunkt für die Ermittlung biografischer Daten bildeten die Aussagen, welche in Arno Schmidts Fouqué-Biografie über die Familie Wildenhayn und speziell Karl Friedrich Wildenhayn gemacht wurden. Diese Arbeit enthält Ort und Zeit Wildenhayns Geburt, nennt die Zahl seiner Geschwister, erwähnt den Studienaufenthalt an der Bergakademie Freiberg mit Matrikelnummer und Inskriptionstag, macht Aussagen zu Wildenhayns Auseinandersetzung mit Friedrich de la Motte Fouqué und zitiert die Bemerkungen Karl August Försters über Wildenhayn in den „Biographischen Skizzen“.1
Zur Verifikation und Konkretisierung der von Schmidt gemachten Angaben zu Wildenhayns Geburt und seiner Familie richtete ich schriftliche, diesbezügliche Anfragen an die evangelischen Pfarrämter der Gemeinden Großerkmannsdorf und Dohna. Von diesen erhielt ich Abschriften der betreffenden Eintragungen in den Kirchenbüchern Q.
Vor allem um zu ermitteln, in welchem Zeitraum sich Wildenhayn an der Bergakademie Freiberg aufhielt, wandt ich mich mit der Bitte um Zusendung von Kopien sämtlicher Unterlagen zu Karl Friedrich Wildenhayn an das Archiv der TU Bergakademie Freiberg. Daraufhin erhielt ich Duplikate folgender Akten:
„- Studiengesuch, vom Vater geschrieben (Akte: OBA 10 346 Bl.7-8)
- Studientabelle, mit namentlicher Übersicht der Studenten (Akte: OBAJ 10 347 Bl.100-101)
- Zeugnis (Akte: OBA 9 904 Bd1 Bl. 151)
Ergänzend zu den Originalakten ein Recherchevorgang von 1959 betr. Wildenhayn2 (Akte: I Bi 4 Bl.63 und 66)“ Q.
Aus dem „vom Vater geschriebenen Studiengesuch“, datiert auf den 31. Januar 1809, geht hervor, daß Wildenhayn für die Dauer von vier Jahren die Fürstenschule St. Afra zu Meißen besuchte. Auf telefonische Bitte um Zusendung von Nachweisen zu Wildenhayns Aufenthalt dort, wurde mir umgehend eine Ablichtung aus dem „Afraner Album“ zugesandt. Darin erscheint unter dem Jahrgang 1805 folgende Eintragung: „Wildenhain, Carl Friedrich, aus Dohna, 25. April d.J. bis 11. März 809. Sohn des das. Pf. Ludwig Gotth. W. Studirte Theologie, war eine Zeit lang Hauslehrer, ging dann als Philhelene nach Griechenland; zurückgekehrt von da, lebte er als Privatus in Dresden“ Q.
Es war also unter anderem zu vermuten, daß Wildenhayn nach seinem Studium in Freiberg nochmals anderorts eine Universität besuchte. Dies konnte bereits im Jahre 1810 geschehen sein, da sein oben angeführtes Zeugnis: „Testimonium für den Benefiziat Karl Friedrich Wildenhayn aus Dohna [...] Extradiert [:] den 25. April 1810“ Q.
In Försters Tagebuch findet sich unter dem 26. Oktober 1818 die Bemerkung: „Er las darauf ein Gedicht, ein Traum, den er nach seiner Genesung in Berlin [...] gedichtet hatte“Q. Diese und eine Textstelle aus der „Isis“ von 1820:
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„Auf dem Krankenlager [...] im Frühling 1816“Q, veranlaßten mich zu der Vermutung, daß sich Wildenhayn im Frühjahr 1816 in Berlin aufhielt. Um einen Studienaufenthalt nachzuweisen, stellte ich eine schriftliche Anfrage an das Archiv der Humboldt-Universität Berlin. Die Recherche in den Matrikeln über den Zeitraum 1810-1818 konnte keinen Nachweis erbringenQ.
Eine andere Mutmaßung über Wildenhayns weitere Studienaufenthalte gründete auf der Annahme der Authentizität von Wildenhayns Gedicht: „Während der Schlacht bei Lützen.“. Die persönliche Recherche im Universitätsarchiv Leipzig bestätigte es: die Matrikel des Jahres 1810 führt unter Nummer 125 die Eintragung: „6. Juni / Wildenhain, Carl Fried. / Dohna“ Q. Angaben über Graduierungen oder die Dauer seines Studiums fanden sich nicht. Die Matrikel jener Jahrgänge enthalten nicht so detaillierte Angaben über die Eingeschriebenen wie es in den darauffolgenden Jahren üblich wurde. Beispielsweise im Jahrgang 1820, in welchem sich zu einem Bruder Wildenhayns, Christian August Wilhelm, hinter der Matrikelnummer 46 auch die Angabe des Aufenthaltsortes während des Studiums findet Q. Mit dem Hinweis der mich hier betreuenden Archivarin, das Leipziger Kirchenbuchamt sei bei solchen Ermittlungen oft „sehr ergiebig“, versuchte ich dort Hinweise auf den Aufenthalt Wildenhayns in Leipzig zu erhalten. Es fanden sich in dieser Einrichtung aber keinerlei Hinweise auf einen Wildenhayn.
Die wildenhaynsche Übersetzung der vierten pythischen Epinikie des Pindar in der „Isis“ 1824, Sp.57-60 datiert zu „Jena im Sommer 1823“. Auf meine schriftliche Anfrage an das Universitätsarchiv Jena erhielt ich vorerst die Mitteilung, es sei nichts über ihn zu ermitteln Q. Etwa zwei Monate später erreichte mich ein Schreiben, welches mitteilte, Wildenhayn habe sich am 19.06.1821 in Jena inskribiert Q.
Neben Schmidts Veröffentlichung konnten die Aussagen, welche im DBA über die Familie Wildenhayn aufzufinden sind, weitere Fragen beantworten. Mehrere Male ist darin ein Johann Wilhelm Wildenhayn verzeichnetQ; dieser war ein Onkel Karl Friedrichs. Darüber hinaus ist ein Karl Wildenhayn vermerkt, der 1846 „zu Freienwalde a.d.O. (Brandenb.) [...] als königl. Hütteninspektor am Alaunbergwerke [...] im 62. Jahre“Q verstorben ist. Da sich Karl Friedrich Wildenhayn im Jahre 1846 aber nicht im zweiundsechzigsten Lebensjahr befand, vermutete ich dahinter einen anderen Wildenhayn, hatte aber dennoch auf telefonische Bitte die Recherche in den Freienwalder Kirchenbüchern veranlaßt. Mit einem Schreiben vom 19.06.2000 bekam ich die Bestätigung: es handelt sich bei dem Erwähnten um einen Johann Carl Wilhelm Wildenhayn welcher hier am 3. Februar 1846 einer „Magenkrankheit“ erlagQ.
Zu Karl Friedrich Wildenhayn findet sich im DBA einzig ein Verweis zum Eintrag „Musagetes“ in Friedrich Raßmanns Pseudonymenlexikon, worunter folgendes vermerkt ist: „Karl Friedrich Wildenhayn, lebt zu Dresden, geb.... zu Dohna. §§ Gedichte in Fouqués Frauentaschenbuch“Q.
Durch ein Telefonat mit der Arbeitsstelle der Zentralkartei der Autographen und Nachlässe (ZKA) an der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz Berlin konnte ich den Verbleib eines Briefes Wildenhayns an Heinrich Eberhard Gottlob Paulus im Universitätsarchiv Heidelberg (ZKA Nr. 00138908) feststellen. Ein Duplikat dieses Briefes wurde mir nach schriftlicher Anfrage zugesandtQ.
Mit Hilfe der Mitarbeiterinnen des Sächsischen Staatsarchives Leipzig und der dort untergebrachten Zentralstelle für Genealogie, fanden sich im „Sächsischen Pfarrerbuch“ einige Angaben zu Großvater, Vater und einem Bruder Karl Friedrich Wildenhayns. Auch bekam ich von dorther einen Hinweis auf einige zu Vater und Bruder gehörige Personalschriften, welche sich in der Christian-Weise-Bibliothek Zittau, Abteilung wissenschaftlicher Altbestand befinden (Sign.: Zitt.71 W.125; Zitt.71 W.125a). Auch deren Kopien wurden mir nach schriftlicher Anfrage zugesandtQ.
Um meine Anfragen auch auf Archive auszuweiten, in welchen ein Auffinden Wildenhayn betreffende Unterlagen weniger wahrscheinlich war, sandte ich desweiteren schriftliche Nachfragen an das Sächsische Bergarchiv Freiberg und das Sächsisches Staatsarchiv Chemnitz. Die dortigen Suchergebnisse fielen negativ aus.
Nach Eingang eines Rechercheauftrages in das Sächsische Hauptstaatsarchiv Dresden, konnten mir die Mitarbeiter desselben folgende Auskunft erteilen: „im Spezialinventar „Beamte, Gelehrte und sonstige Persönlichkeiten“ befindet sich unter dem Namen Karl Friedrich Wildenhayn ein Hinweis auf folgenden Aktenband:
Geheimes Kabinett, Loc. 2412, Karl Friedrich Wildenhayn, Unterstützung behufs seines Vorhabens, die Geheimschrift der alten Edda zu ermitteln, 1830“Q. Dabei handelt es sich um die Briefe Wildenhayns an den Prinzen und Mitregenten Friedrich August von Sachsen, als auch, als Beilage zu diesen, die Proben zur Umschrift der Völuspa und Wildenhayns Schrift „Erinnerungen an eine Deutsche Geschichtsschreibung“.
Soviel konnte ich zu den Aufenthalten Wildenhayns ermitteln. Wann und wo aber verstarb Wildenhayn? Im Freihandbestand des Staatsarchives Leipzig findet sich die „Festschrift zum 100jährigen Jubiläum der Königl. Sächs. Bergakademie zu Freiberg am 30. Juli 1866“. Auf Seite 245 dieser Schrift, unter dem Jahrgang 1809, ist folgendes aufgeführt: „Matrikel-Nr.715: Wildenhayn, Carl Fr. Geburtsort: Grosserkmannsdorf  † zu Colditz, war Vicehüttenmeister“Q. Diesen kurzen Eintrag erwähnte schon Arno Schmidt in seiner Fouqué-Biografie und fährt darin wie folgt fort: „Leider findet sich in den Kirchenbüchern der Jahre 1825-66 Wildenhayns Sterbeeintagung nicht“Q. In der Schrift von Carl Schiffner: „Aus dem Leben alter Freiberger Bergstudenten“ fand ich noch die von Schmidt nicht gegebene Bemerkung: „in Colditz (in der Heilanstalt?) verstorben“Q. Falls er in der Heilanstalt verstorben sein sollte, konnte es möglich sein, daß die Sterbeeintragung nicht im Colditzer Sterberegister zu finden war, sondern in einem der Heilanstalt zugehörigem. In einem Telefonat mit dem evangelisch-lutherischen Pfarramt in Colditz, wurde mir von dortiger Mitarbeiterin mitgeteilt, daß zur Colditzer Anstalts-Kirchgemeinde ein gesondertes Kirchenbuch existiere. Auf meine schriftlich verfaßte Anfrage teilte man mir mit, daß Wildenhayn auch in diesem nicht erwähnt wird. Immerhin könnten noch Krankenakten Wildenhayns in der Heilanstalt vorhanden sein. Die Heilanstalt-Colditz in ihrer ursprünglichen Form aber existiert nicht mehr. Ein Teil der gesuchten Unterlagen befindet sich im Archiv des Krankenhauses der Stadt Grimma. Dort sind sämtliche Unterlagen der Jahre vor circa 1890 bereits ausgesondert. Den anderen Teil vermutete die für das Grimmaer Krankenhausarchiv zuständige Archivarin im Sächsischen Staatsarchiv Leipzig. Diesbezüglich sandte ich eine schriftliche Anfrage dorthin und erhielt mit Schreiben vom 10.05.2000 folgende Antwort: „die Krankenakten der Landesheilanstalt Colditz, zeitlich 1841 einsetzend, sind hier archiviert. Für o.G. ist keine Akte vorhanden. Verwaltungsschriftgut, Aufnahmebücher o.ä. aus der Anstalt existieren für die fragliche Zeit offenbar nicht mehr“Q.
Die Angaben aus dem Afraner AlbumQ zum weiteren Ergehen Wildenhayns brachten andere Perspektiven in die Untersuchungen. Um zu ermitteln, ob Wildenhayn in Dresden verstarb, richtete ich eine schriftliche Anfrage an das Kirchenbuchamt der Stadt Dresden. Der zu vermutende Todeszeitraum welchen ich für die Recherche dort angab war allerdings zu weit gefaßt, so daß ich telefonisch gebeten wurde, mich auf zehn Jahrgänge zu beschränken. Ich wählte die Jahre 1856-1866. Wildenhayns Sterbeeintrag konnte dort nicht nachgewiesen werdenQ. Außerdem erhielt ich von dort den Hinweis, Wildenhayns Aufenthalt in Dresden mittels der Adreßbücher im Dresdener Stadtarchiv nachzuweisen. Doch schon Arno Schmidt zufolge „erscheint er weder in den Sächsischen Staatshandbüchern noch in den Dresdener Adreßbüchern der Jahre 1811-40“Q. Um auch die Jahrgänge nach 1840 nicht unberücksichtigt zu lassen, richtete ich eine schriftliche Anfrage an das Stadtarchiv Dresden. Dieses konnte mir aber nur ebensolche Auskunft zu den späteren Jahren erteilenQ. Ort und Zeit von Wildenhayns Ableben bleiben also weiterhin ungeklärt.

Die Ermittlung von Wildenhayns Veröffentlichungen in Zeitschriften war mangels einer Zeitschriftenaufsatzbibliographie zur ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts nur durch Autopsie einzelner Zeitschriftenjahrgänge möglich. Es konnte bislang nur ein Bruchteil damals erschienener und für eine Veröffentlichung eines Artikels von Wildenhayn in Frage kommender Zeitschriften durchsucht werden.
Auch hier bilden die Ausgangspositionen zu meinen Recherchen die Vorarbeiten Arno Schmidts. Darin sind die von Schmidt ermittelten Fundstellen von Wildenhayns Veröffentlichungen verzeichnet. Darunter fallen die Gedichte in Fouqués „Frauentaschenbuch“, als auch einige Texte in der „Isis“. Um darüber hinaus in diesen Zeitschriften fündig zu werden, durchsuchte ich auch weitere, als die von Schmidt angegebenen Jahrgänge. In den „Frauentaschenbüchern“ (1815-1820) konnte ich keine weiteren Schriften Wildenhayns auffinden. Die Jahrgänge der Zeitschrift „Isis“ (1817-1830) boten weitere Fundstellen. Weil die Jahresinhaltsverzeichnisse dieser Zeitschrift so gründlich nicht sind, daß man sich auf vollständige Verzeichnung verlassen kann, wurde nicht nur in ihnen recherchiert.
Um die von Wildenhayn in den „Kleinmeistereyen Nr.II“ gemachten Vorwürfe gegen Ferdinand Philippi, dem Herausgeber des „Literarischen Merkur“, bestätigen zu können und vielleicht anderweitige Veröffentlichungen vor seinem Streit mit Philippi im „Literarischen Merkur“ ausfindig zu machen, sah ich auch die Jahrgänge 1819 und 1820 dieser Zeitschrift durch. Den kritisierten Artikel fand ich und ließ ihn kopieren, andere Stücke Wildenhayns sind darin nicht enthalten. So erging es mir auch mit den weiteren von mir durchgesehenen Zeitschriften.
Es ist zu vermuten, daß noch weitere Artikel Wildenhayns zu finden sind. Dies wird bekräftigt durch einen Hinweis auf eine Schrift Wildenhayns in der Tagebucheintragung Karl Försters vom 5. Juli 1818: „Aus der Kirche heimgekommen, las ich noch Epos und Drama in ihrer Weltheit von Karl Wildenhain, welche ein bedeutendes Talent vermuthen lassen“Q. Einige Auszüge dieses Textes vermute ich hinter den Selbstzitaten in den
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„Kleinmeistereien Nr.I“Q. Försters Tagebuchaufzeichnungen bestätigen außerdem die Existenz einer Übersetzung von Shakespeares „Venus und Adonis“Q, auf welche Wildenhayn in einer Fußnote zu
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„Kleinmeistereyen Nr. II“Q selbst verwies.


Für die freundliche Unterstützung meiner Recherchen danke ich allen in Anspruch genommenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus Archiven und Bibliotheken. Ein besonderer Dank gebührt Sandra Hilbert,  Germanistikstudentin in Leipzig, die mir bei der Abschrift der Archivalien im Sächsischen Hauptstaatsarchiv Dresden tatkräftig und sachkundig zur Seite stand.



Soweit verliefen die Recherchen bis zur Erstellung dieser Onlinepräsentation! Danach lieferten Online-Recherchen als auch glückliche Funde von „Besuchern“ dieser Seite wichtige Hinweise und Ergebnisse, für welche ich an dieser Stelle nochmals meinen Dank bekunden möchte.
Hier eine kurze chronologische Abfolge:
  • Bei einer Online-Recherche im August 2005 zu „Wildenhayn“ wurde ich auf der Seite des IDA - Institut Deutsche Adelsforschung fündig. Ich bekam dort die Auskunft zu einer kurzen Nennung in einer Polizeimeldung von Wildenhayns jüngstem Bruder Gustav Eduard.
  • Im April 2006 erhielt ich von einem Besucher dieser Seiten den Hinweis auf ein in seinem Privatbesitz befindliches Gemälde mit der rückseitigen Signatur »Aug.Wilhelm Wildenhain Dresden 1829«. Es handelt sich dabei um ein kleines Ölgemälde, welches die Kirche von Lobstädt zeigt und mit hoher Wahrscheinlichkeit von Wildenhayns Bruder Christian August Wilhelm gefertigt wurde. 
  • Im Frühjahr 2006 wurde ich bei einer nunmehr schon routinemäßig durchgeführten Online-Recherche auf den Seiten des Goethe- und Schiller-Archives Weimar fündig: dort sind drei Briefe Wildenhayns aus dem Jahr 1823, als auch die Protokolle über die Sitzungen einer literarischen Gesellschaft archiviert. An einem sonnigen Urlaubstag im Juni 2006, hatte ich das Vergnügen Einsicht in diese Dokumente zu erhalten, Abschriften vorzunehmen und - es war dann doch zuviel für einen Tag - Kopien einiger Dokumente in Auftrag zu geben.
  • Am 22. September 2006 erhielt ich von Dr. Stolzenburg - Leiter des Kupferstichkabinetts der Hambuger Kunsthalle - die Mitteilung, dass er auf ein Bildnis Karl Friedrich Wildenhayns gestoßen ist, welches von Friedrich Wasmann am 18. Mai  1828 zu Dresden gezeichnet wurde. Ich bat um die Zusendung einer Bilddatei. Als Antwort erhielt ich etwas später die Nachricht, dass Hr. Stolzenburg nunmehr auch zwei weitere Bilder Wildenhayns ausfindig machen konnte und diese auch für das Kupferstichkabinett erwarb. Dabei handelt es sich zum einen um eine Zeichnung des Malers Friedrich Christian Kallmeyer vom 13. September 1827 sowie um eine Zeichnung des Malers Carl Gotthelf Küchler vom 20. Mai 1828. Diese Letztere ist nicht nur zeitlich sehr nahe an dem Gemälde Friedrich Wasmanns, sondern scheint dieses auch als kompositorische Vorlage genutzt zu haben, ist aber weiter ausgearbeitet. Auf dem Gemälde Wasmanns befindet sich zudem noch eine Widmung Wildenhayns: „ein paar Verse im Tieckschen Stil“ wie Wasmann später selbst vermerkte. Einige Zeit darauf erhielt ich von Herrn Stolzenburg eine CD-ROM mit den digitalisierten Portraitzeichnungen. Auch an dieser Stelle möchte ich dafür nochmals meinen herzlichsten Dank bekunden!
  • Wasmann hinterließ eine Autobiographie, welche posthum von Bernt Grönvold herausgegeben wurde; dort finden sich im fünften Kapitel auch einige Zeilen zu Wildenhayn (im Buch steht fälschlich „Wildenheim“). Am Ende dieses Abschnittes findet sich der Hinweis: „Der Arme soll später, als wahnsinnig erklärt, in Sonnenstein sein Ende gefunden haben.“ : Also nicht die „Heilanstalt“ zu Colditz sondern auf dem Sonnenstein bei Pirna? Eine Anfrage per E-Mail beim dortigen Pfarramt blieb bislang unbeantwortet.
  • Die offensichtliche Nähe Wildenhayns zu Studenten der Dresdner Akademie der bildenden Künste bewog mich, an das dortige Hochschularchiv eine Anfrage zu richten; auch diese blieb bislang unbeantwortet.
  • Januar 2007: wiedermal bei einer ausgedehnten Online-Recherche fand ich im Anhang einer frei ins Web gestellten Dissertation, welche dort die Namen sämtlicher Publizisten ausgewählter deutschsprachiger Zeitschriften der napoleonischen Besatzungszeit aufführt, den Eintrag „ Carl Wildenhayn“ unter den brockhaus'schen Deutschen Blättern. 
  • Januar/Februar 2008: 
    • Die Deutschen Blätter sind durchsucht; einzig in Band 2, Heft 74, S. 321f. findet sich das Gedicht „Die Sachsen=Farben.“
    • Ende Januar 2008 kontaktierte mich Hr. Roderick Hinkel und bot mir weitergehende Informationen zu einem seiner Vorfahren: Carl Gottlieb Hinkel, welcher in den Tagebuchaufzeichnungen Karl Försters als Freund Wildenhayns Erwähnung findet. Die freundlich-rasch und reichlich gelieferten Daten flossen ein in das biografische Kapitel Studium in Leipzig; das diesem Teil an Ausführlichkeit mangelt - es geht hier vor allem um Wildenhayn - sei entschuldigt.
  • Oktober 2008 - März 2009:
    Im Oktober stellte sich mir Hr. Grießbach aus Dresden als ein Nachfahre der Familie Wildenhayn vor. Im Laufe der folgenden Wochen unterstützte er die Materialsammlung nicht nur zu Karl Friedrich Wildenhayn, auch zu seinen nächsten Anverwandten mit reichlichen Daten und Bildmaterial. Er stellte auch den Kontakt zu Frau Cotterli in Landsberg her, deren Vater Helmut Wildenhain es sich zur Aufgabe machte, die genealogische Forschung zu seiner Familie voranzutreiben und eine umfangreiche Materialsammlung hinterließ. Aus dieser stammt der Brief vom Evangelisch-Lutherischen Pfarramt St. Marien zu Pirna datierend vom 23. Oktober 1975, welcher einen „Auszug aus dem Sterberegister der Parochie Pirna-Sonnenstein 1836 Nr. 13“ beinhaltet und endlich Aufschluss über die Umstände von Wildenhayns Ableben geben konnte. Die überkommenen Akten der Heil- und Pflegeanstalt Sonnenstein befinden sich im Sächsischen Hauptstaatsarchiv zu Dresden, wohin ich am 15. März 2009 eine Anfrage zu Karl Friedrich Wildenhayn betreffenden Unterlagen richtete.







1 Hierbei handelt es sich um Tagebucheinträge Försters, welche von seiner Ehefrau postum veröffentlicht wurden und auch die Datumangabe zu den Niederschriften enthalten. Diese so wichtige zum Zitat gehörige Angabe als auch der Seitenvermerk des Zitates fehlen in Schmidts Veröffentlichung: ein Umstand welchen wettzumachen einiger Lesezeit bedurfte.

2 Gemeint ist das von Arno Schmidt an das Hochschularchiv am 10.5.1959 gestellte Anfrageschreiben und das darauf folgende Antwortschreiben der Bergakademie vom 20.7.1959.