(Rhythmik). Zur Wohlbewegsamkeit der deutschen Sprache.




 Wiederholte, doch unentschiedene Bemühungen
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um Feststellung des Zeitmaslichen (der Rhythmik, Prosodie und Metrik) im Deutschen, zeigen an, das unsre Sprachbildung [53] dahin gelangt sei, wo das Bedürfnis einer, für möglich reinste Darstellung unerlaslichen Gewisheit in diesen Dingen algemeiner gefühlt wird, und verbürgen die Wilkommenheit eines Werkchens, worin Unterzeichneter bisherige Zweifel und Unbestimtheiten ein für allemal zu beantworten unternimt, indem der erste Abschnit, vom

Zeitmas (Rhythmik)

  anschaulich macht,
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wie wir die Masheit (den Rhythmus) in allem Leben unbewust besitzen und wie uns der Begrif davon entsteht; der zweite, im

Wortmas (Prosodie)

 das nothwendige Vorhandensein dieses algemein = Erfasten in der Sprache darlegt und den ächten Gehalt unsrer Sylben, in ihrem Verhältnis zu einander, mit ähnlicher Entschiedenheit abwägt, als das Selbgewicht (specifische) der Stoffe bestimbar ist; der dritte im

Dichtmas (Metrik)

  aus diesem Algemeinen und Besonderen ein, für alle Kunst mitgültiges Urgesez der Stätigkeit begründet, dessen Betrachtung ausweisen mag, was hier wilkürlich, was nothwendig ist, dessen Anwendung aber den Hexameter und Pentameter in möglichster Entfaltung deutsch darstellt; wo dan, damit auch die geschichtliche Begründung nicht fehle, eine Uebersicht des Geleisteten und noch möglichen sich anschliest.

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  Ohne Vorwürdigung seiner, aus vieljähriger Beobachtung gegebenen Bewustheit, kan Vf. für die Ausübung den reinen Gewin versprechen, das hier Wolmas und Wollaut in Einheit erscheinen; das für Dichtung und Nachbildung bisher Unmögliches überraschend einfach auf die volksthümlichste Weise geleistet und für die Tonsetzung eine ganz neue Aussicht eröfnet werde; das Künstler und Gelehrter, Schauspieler und Redner, Lehrer und Schüler Vieles, was ihnen am Herzen liegt, berührt, Meistes beantwortet finden.

 Wer bis Pfingsten 1820 an die Hilschersche Buchhandlung in Dresden 1 Thlr. sächs. einsendet, erhält das Werkchen, mit etwa nöthigen Zeichnungen, in so gehaltner Darstellung, daß sie reife sowol als werdende Leser befriedigt; wobei der grösere Ertrag dem Aeuseren zu gute komt.

Karl Wildenhain.


Hand
Die Einsendungen können auch durch Vermittlung der Isis geschehen.





Isis: oder encyclopädische Zeitung / hrsg. von Lorenz Oken. - Leipzig : Brockhaus, 1820. - Sp. 52f.

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