PINDAR’S  ZEHNTER  OLÜMPISCHER
SIEGESGESANG.


DEM  AGÄSIDAMOS

WESTEILÄNDISCHEM  FAUSTERKNABEN.


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[74]
Stol.

     ’s Ist des Sturms Androhn, wan er haucht, gewis uns oft
Nützlich; auch aus himlischen Höhn will ergeh’n
Fluthgedröhn, dein Sohn, o Gewölk.
Doch wan Eins die Müh mit Heil volbracht: süs erhallet im Hochgesang
Jetzo schon Nachruhmes Lohn;
Will gedeihn ein fest geschworner Eid, wie er hoch sich erhob.

Gegenstol.

Unbeneidbar lieget Olümpia-Siegern
Solche Lobpreisung; davon unsre Zung

Auch die Weidung nicht sich erläst.
Doch vom Her-Gott blüht dem Man alzeit so erlaucht es im Innern.
Wisse nun Archestratus
Kind, o du, Agäsidamos, heldische Faust, wie ich auch

Abgesang.

Schmücke dich, und noch in Öl-Goldreis-Bekränzung
Wonnegesang las errauschen,
Dich du Lokrisches im Meer westwärts, du Gesipp, zu erhöhn.
Dort mit einzieht festlich; haften euch will ich
Musen ihr, das nicht die gastabholde Schaar
Der da unbekannt, was schön,
Witziger Art jedoch ein Speervolk man angeh
’ dort; ja hat
Die er empfing nie Fuchs so brandroth,
Han Gebrüll umhallte Leu
’n doch gewandelt nie die Artung.

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Die Lyra: Eine Sammlung von Übersetzungen aus dem klassischen Alterthume nebst Beiträgen zur Vervollkommnung der Übersetzungskunst; Zweites Bändchen / hrsg. von Friedrich Lindemann. - Meissen: Goedsche, 1824. - S. 73f