[322]
| Drei
Farben seht
geheimnißvoll In
einen Stern sich runden, Daran
man Sachsen kennen soll, Die
freier Sinn verbunden:
Und
wer in Treuen, ohne Wahn, Dem heil’gen
Bunde zugethan, Der höre gute Deutung an!
Gleich
mittenin das grüne Feld Muß Leben
wohl bedeuten; Denn
was lebendig in der Welt, War
grün zu seinen Zeiten:
Was
trüge Frucht, was könnte blüh’n, Wär’
nicht im Mai die Erde grün? Frisch Leben
muß im Hoffen glüh’n!
Dicht
nebenum der schwarze Rand Hat
freilich Tod zu
sagen. Der
folgt dem Leben unverwandt, Gleich
wie die Nacht den Tagen.
Er
schleicht so still fragt nirgend an, Früh oder spat,
wird Alle fah’n: Willkommen Tod auf Ruhmes Bahn!
Nun
seht von goldnem
Morgenroth Ringsum
den Himmel prangen. Wer
das geschaut nach Kampf und Tod, Hat
großes Heil
empfangen.
Glück
auf, wem Siegesruhm bereit! Glück auf, zum Frieden
nach dem Streit! Glück auf, zur ew’gen
Herrlichkeit!
Und
wie drei Farben ohne Streit, Geheimnisvoll
sich runden: Hält Leben, Tod
und Ewigkeit Das
All in Eins verbunden.
Drum, Sachsenmänner
ist mein Rath: „Ein Brüderherz, Ein
Kamerad!“ Vereinte Treu macht starke That.
|
|